Monatliches Portrait
Ab Februar - erste Staatsschreiberin im Kanton Zürich
(Beitrag im Bulletin der Frauenzentrale Zürich, Dez. 2017)
Kathrin Arioli wird am 1. Februar die erste weibliche Staatsschreiberin des Kantons Zürich. Themen wie Gerechtigkeit und Fairness stehen im Zentrum ihrer Karriere, zum Beispiel ihr Engagement für Gleichstellung.
Seit diesem Sommer ist klar: Kathrin Arioli wird ab Februar 2018 als Staatsschreiberin die Zürcher Staatskanzlei leiten. Dass ausgerechnet eine engagierte Feministin die erste Staatsschreiberin in der Geschichte des Kantons Zürich wird, ist erfreulich. Man könnte es auch als ein Signal an die Kantonsverwaltung und deren Führungsetagen interpretieren.
Denn gerade dort sind Frauen stark untervertreten. «Die Frage nach Gerechtigkeit war und ist seit jeher mein Antrieb.» Deshalb studierte Kathrin Arioli in Zürich auch Rechtswissenschaften. Als Assistentin an der Juristischen Fakultät der Universität Zürich verfasste sie später ihre Dissertation zum Thema Frauenquote. Damals ahnte Kathrin Arioli noch nicht, wie oft sie sich in Zukunft noch mit diesem Thema beschäftigen würde. 1990 wechselte die Juristin zur Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich und leitete ab 1999 die Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann. Diese Stelle hatte 1990 der Regierungsrat eingerichtet, um die in der Bundesverfassung verankerte Gleichberechtigung im Kanton Zürich umzusetzen. Dass Kathrin Arioli rund 7 Jahre nach ihrem Rücktritt als Leiterin der Fachstelle als Staatsschreiberin selber Teil des obersten Kaders der kantonalen Verwaltung wird, freut sie sehr: «Für mich schliesst sich mit dieser neuen Stelle im Regierungsrat ein Kreis. Schaue ich auf meine Karriere zurück, ergibt jetzt alles einen Sinn.»
Für Arioli war es schon immer eine Selbstverständlichkeit, sich als Feministin zu bezeichnen. «Die Gleichstellungsfrage war für mich auch immer eine Menschenrechtsfrage.» Besonders eingesetzt hat sich Kathrin Arioli gegen Gewalt an Frauen. Nicht nur als Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung, sondern auch als langjährige Stiftungsratspräsidentin des Frauenhauses Zürich. Seit März 2016 ist Kathrin Arioli auch Präsidentin von UN Women Schweiz. Wie immer geht es ihr auch bei ihrem Engagement nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern ihre bisherigen Erfahrungen für die Sache einzusetzen. Wer mit Kathrin Arioli zu tun hat, weiss: Für Themen, die sie interessieren, setzt sie sich mit Herzblut ein. Ihr Erfolgsrezept: «Ich möchte Dinge verändern, der persönliche Erfolg interessiert mich dabei nicht. »
VITA
Ihre berufliche Laufbahn begann die Juristin als Rechtsberaterin für den Mieterinnen- und Mieterverband Zürich und Assistentin an der Juristischen Fakultät der Universität Zürich. Von 1999 bis 2011 leitete Kathrin Arioli die Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Zürich. Anschliessend trat sie als Generalsekretärin der Direktion des Innern in den Dienst des Kantons Zug. Seit 2013 ist Kathrin Arioli als Generalsekretärin des Obergerichts des Kantons Bern für die Leitung des Generalsekretariats zuständig.
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