Liebe Mitfrauen

05.07.2018

Ab dieser Rundmail möchten wir Ihnen monatlich eine spannende Frau vorstellen: ein Mitglied, welches in der Presse portraitiert wurde, ein Interview mit einer interessanten Juristin, eine Anwältin mit einem Fall zum Gleichstellungsgesetz usw.
Den Anfang macht unsere Mitfrau Kathrin Arioli. 
 
Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre. 


Inhalt
Monatliches Portrait

Ab Februar  - erste Staatsschreiberin im Kanton Zürich 
(Beitrag im Bulletin der Frauenzentrale Zürich, Dez. 2017) 
 
Kathrin Arioli wird am 1. Februar die erste weibliche Staatsschreiberin des Kantons Zürich. Themen wie Gerechtigkeit und Fairness stehen im Zentrum ihrer Karriere, zum Beispiel ihr Engagement für Gleichstellung.
 
Seit diesem Sommer ist klar: Kathrin Arioli  wird ab Februar 2018 als Staatsschreiberin die Zürcher Staatskanzlei leiten. Dass ausgerechnet eine engagierte Feministin die erste Staatsschreiberin in der Geschichte des Kantons Zürich wird, ist erfreulich. Man könnte es auch als ein Signal an die Kantonsverwaltung und deren Führungsetagen interpretieren.
Denn gerade dort sind Frauen stark untervertreten. «Die Frage nach Gerechtigkeit war und ist seit jeher mein Antrieb.» Deshalb studierte Kathrin Arioli in Zürich auch Rechtswissenschaften. Als Assistentin an der Juristischen Fakultät der Universität Zürich verfasste sie später ihre Dissertation zum Thema Frauenquote. Damals ahnte Kathrin Arioli noch nicht, wie oft sie sich in Zukunft noch mit diesem Thema beschäftigen würde. 1990 wechselte die Juristin zur Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich und leitete ab 1999 die Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann. Diese Stelle hatte 1990 der Regierungsrat eingerichtet, um die in der Bundesverfassung verankerte Gleichberechtigung im Kanton Zürich umzusetzen. Dass Kathrin Arioli rund 7 Jahre nach ihrem Rücktritt als Leiterin der Fachstelle als Staatsschreiberin selber Teil des obersten Kaders der kantonalen Verwaltung wird, freut sie sehr: «Für mich schliesst sich mit dieser neuen Stelle im Regierungsrat ein Kreis. Schaue ich auf meine Karriere zurück, ergibt jetzt alles einen Sinn.»
Für Arioli war es schon immer eine Selbstverständlichkeit,  sich als Feministin zu bezeichnen. «Die Gleichstellungsfrage war für mich auch immer eine Menschenrechtsfrage.» Besonders eingesetzt hat sich Kathrin Arioli gegen Gewalt an Frauen. Nicht nur als Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung, sondern auch als langjährige Stiftungsratspräsidentin des Frauenhauses Zürich. Seit März 2016 ist Kathrin Arioli auch Präsidentin von UN Women Schweiz. Wie immer geht es ihr auch bei ihrem Engagement nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern ihre bisherigen Erfahrungen für die Sache einzusetzen. Wer mit Kathrin Arioli zu tun hat, weiss: Für Themen, die sie interessieren, setzt sie sich mit Herzblut ein. Ihr Erfolgsrezept: «Ich möchte Dinge verändern, der persönliche Erfolg interessiert mich dabei nicht. »
 
VITA
Ihre berufliche Laufbahn begann die Juristin als Rechtsberaterin für den Mieterinnen- und Mieterverband Zürich und Assistentin an der Juristischen Fakultät der Universität Zürich. Von 1999 bis 2011 leitete Kathrin Arioli die Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Zürich. Anschliessend trat sie als Generalsekretärin der Direktion des Innern in den Dienst des Kantons Zug. Seit 2013 ist Kathrin Arioli als Generalsekretärin des Obergerichts des Kantons Bern für die Leitung des Generalsekretariats zuständig.

Daten nächste Netzwerktreffen

Di, 29.5.18 19:00: Netzwertreffen Zürich
Di, 5.6.18 12:15: Mittagstisch Bern
Mi, 6.6.18 18:30: Netzwerken am Abend Basel
Do, 14.6.18 12:15: Lunch à Lausanne
 
 weitere Infos und Anmeldung hier

Wissenswertes

Istanbul-Konvention: AG Jurist_innen
Am 1. April trat die Istanbul-Konvention für die Schweiz in Kraft, für viele von uns ein lange erhoffter und erarbeiteter Schritt. Zur Begleitung dieser Umsetzung hat sich bereits ein aktives Netzwerk aus NGOs zusammengefunden, bei dem auch Juristinnen Schweiz dabei ist. Als Akteur_innen dieses Netzwerks sehen wir verschiedene rechtliche Auslegungs- und Anwendungsfragen der Konvention; sicher stellen sich noch weitere. Auf diese Fragen können wir aus einer akademischen / zivilgesellschaftlichen Perspektive mehr Einfluss nehmen, wenn wir jetzt beginnen, uns damit auseinanderzusetzen. Unser Ziel ist es, bis zur "Nationalen Konferenz Ratifikation und Umsetzung der Istanbulkonvention“ des EBG im November 2018 erste Ergebnisse vorweisen zu können. Wir möchten daher eine Arbeitsgruppe bilden von interessierten Jurist_innen, die sich diesen rechtlichen Fragen versiert annehmen und für das Netzwerk Antworten erarbeiten. Wer Lust und Kapazität hat, in einer solchen AG mitzutun kann sich bei alecs.recher@tgns.ch melden. Wir werden danach mit allen interessierten Kolleg_innen ein erstes Treffen anberaumen. Regelmässigkeit der anschliessenden Treffen und Arbeitsaufwand sind noch offen und liegen an den Mitgliedern der Gruppe. Es wäre schön, wenn Juristinnen Schweiz in dieser AG vertreten wäre.
 
Article „Noémie Roten, la justice militaire au féminin“
Après dix ans de service, la jeune femme va officier en tant que juge suppléante dans l’armée. Elle fait partie des quatorze femmes qui ont été récemment nommées par le Conseil fédéral. plus
 
Publication - Gender Perspectives on Torture: Law and Practice
This volume provides novel insights into critical topics at the intersection between gender and the international human rights law prohibition of torture and other ill-treatment. more

Veranstaltungen & Kurse

23. Mai: Streifzug durch die Bestände der UB Basel unter frauengeschichtlichem Blickwinkel
In den Beständen der Universitätsbibliothek ruhen Kostbarkeiten. Der umfangreiche historische Bestand gibt Auskunft über vielfältige Themen. 17h, Treffpunkt: Eingangsbereich der UB, Schönbeinstrasse 18-20. Anmelden
 
24 mai: Être jeune avocate en Suisse et en France en 2018. Aspirations, incertitudes et inégalités, Lausanne
Le Centre Genre de l'Institut des hautes études internationales et du développement de Genève et le Centre en Etudes Genre de l’Université de Lausanne co-organisent une journée consacrée aux transformations de la profession d’avocat·e. plus
 
May 25: Gendered Globalization of the Legal Professions, Geneva
The research project Gendered Globalization of the Legal Professions seeks to analyse the effects of globalization on the gendered careers of lawyers in different national contexts. In particular it aims at documenting how new trends are restructuring the organization of legal practice and changing the rhythm and trajectories of men and women’s careers. The project also documents whether gender inequalities in the legal professions are eroding or not, in a context of massive entry of women in the legal markets.
With our chair Alice Reichmuth Pfammatter. more
 
14. Juni: Fachtagung Gleichstellungsrechtliche Fragen im Sozialversicherungsrecht, Luzern
Die Universität Luzern und das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann führen im Rahmen des 19. Zentrumstags des Luzerner Zentrums für Sozialversicherungsrecht gemeinsam eine juristische Fachtagung zum Thema «Gleichstellungsrechtliche Fragen im Sozialversicherungsrecht» durch. Die Tagung findet in den Räumlichkeiten der Universität Luzern statt und wird zweisprachig (mit Simultanübersetzung) durchgeführt. mehr
 
June 25 – July 6: Geneva Summer Schools: Human Rights, Gender and Alterity
Joint Summer School between the University of Geneva and the Graduate Institute of International and Development Studies – Geneva. more